Rom in 4 Tagen

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Was wurde nicht alles schon über Rom berichtet: Alle Wege führen nach Rom; Rom die ewige Stadt; das antike Rom und vieles mehr. Goethe schreibt: „Man kann sich nur in Rom auf Rom vorbereiten„. Da mag er wohl recht haben.

Im Vorfeld unserer Reise kauften wir zwei neue Reiseführer (diverse ältere lagen noch im Bücherschrank herum). Weiters versuchten wir Tipps über Facebook-Gruppen zu erhalten – davor möchte ich aber dringend abraten. Nicht das gar schlechtes empfohlen wurde. Aber für Rom-Neulinge liest sich manches abschreckend. So soll etwa der Besucher die Vatikanischen Museen links liegen lassen, weil sich Menschenmassen durch die Säle drängen. Oder man soll sich in Monti oder Trastevere einquartieren [beide Stadtteile liegen außerhalb der Altstadt]. Nachdem wir die ersten empfohlenen Restaurants einer FB-Gruppe ernst genommen haben, fürchteten wir schon die weiteren heißen Tipps. Tripadvisor Ranglisten der besten Osterias und Tavernen lässt der Gast besser ebenfalls außen vor, sonst steht man gut und gerne mit 30 weiteren Touristen vorm angepriesenen Lokal und wartet bis endlich ein Tisch frei wird. Manchmal können solche Vorschläge aber auch durchaus witzig sein. Zum Beispiel wurden wir In der Nähe des Campo de‘ Fiori in einem winzigen römischen Imbiss mit frittierten Fischen und frittierten Zucchinis verwöhnt. Die Speisen gab es auch zum Mitnehmen. Davon machen Einheimische reichlich Gebrauch. Wir aber haben unseren Imbiss am Tisch genossen und tranken dazu Vino della Casa Rosso!

Als wir von der Terrasse des Hotel de la Ville, gleich neben dem berühmten Hotel Hassler und oberhalb der spanischen Treppe [Piazza di Spagna], auf die ewige Stadt blickten, entdeckten wird das Caffé El Greco in der Via Condotti – Johann Wolfgang von Goethe war im 18 Jahrhundert wohl der berühmteste Gast hier. Wir erinnerten uns an seine Worte: „Man kann sich nur in Rom auf Rom vorbereiten“. Fortan blieben für die drei restlichen Tage das „Mobilofon“, ebenso wie der „Marco Polo“ ‚Reiseführer im Zimmer. Nur der von Baedecker durfte mit [was bei den vielen Kirchenbesuchen sehr von Vorteil war]. So ließen wir uns durch die Stadt treiben. Wie neugierige Kinder – gespannt auf die kommenden Erlebnisse in einer wunderschönen Stadt.


Must see…

  • Vatikanische Museen
  • Villa Borghese Santa Maria
  • Kirche Il Gesù
  • Kirche Santa Maria Maggiore
  • Pantheon
  • Das Kolosseum
  • Spanische Treppe
  • Trevi Brunnen
  • Piazza del Popolo
  • Campo de Fiori
  • Piazza Navona

Kirchen & Kunst

In Rom soll es über 1000 Kirchen geben. Ich habe bei Gott nicht mitgezählt, aber gefühlt haben wir mindesten die Hälfte davon besucht. Die größte von allen Kirchen ist natürlich der Petersdom im Vatikan. Wenn Sie diese Basilika und die dazugehörigen vatikanischen Museen besichtigen möchten, dann planen Sie zumindest eine halben Tag ein. Vorab sollte man sich die Tickets über das Internet besorgen. So erspart man sich die Warteschlange an der Kasse [gilt für die Hochsaison, denn von Jänner bis März sind Online-Tckets vorab nicht nötig]. Hat sich der Tourist endlich durch die unzähligen Säle und Gänge gedrängt, dann wartet auf ihn am Schluss der Höhepunkt der vatikanischen Museen in der Sixtinischen Kapelle: Michelangelos Meisterfresko – „Die Erschaffung Adams„. Mitten an der Decke. Man muss sich schon ein wenig den Kopf verrenken um zu sehen wie Gottvater mit ausgestrecktem Finger Adam zum Leben erweckt. Bis dahin aber begegnen wir interessanten Sammlungen wie etwa die des geheimnisvollen Ägyptens.
Den Petersdom selbst können Gläubige sowie Atheisten gratis anschauen. Nur wer von der Kuppel aus über Rom schauen will, der muss für den Aufstieg 8 Euro bezahlen.

Besonders schön ist die Kirch Il Gesù. Sie ist die Mutterkirche des 1534 durch Ignatius von Loyola gegründeten und 1540 von Papst Paul III. bestätigten Jesuitenordens. Wie der Petersdom übte auch Il Gesù bedeutenden Einfluss auf die Kirchenbaukunst des Barock aus, sie gilt als Prototyp einer Jesuitenkirche. Beeindruckend sind die Stuckdekorationen, Vergoldungen, Fresken, Marmorplatten sowie zahlreiche Skulpturen und Statuen.

Meine Lieblingskirche ist die Santa Maria Maggiore. Sie ist die bedeutendste der über vierzig Marienkirchen Roms. Die Päpste des beginnenden 5. Jahrhunderts sahen sich vor die Aufgabe gestellt, der ehemals heidnischen Weltmetropole Rom ein christliches Antlitz zu geben. Die Ewige Stadt war seinerzeit durch ihre weltberühmten heidnischen Bauten geprägt, vor allem am Forum Romanum. Nun hatten in der Nachfolge der römischen Kaiser und des römischen Senats die Päpste die alleinige Befugnis und Macht, das Stadtbild zu verändern. Diese Planungen begannen bereits unter Papst Coelestin I. in den zwanziger Jahren des 5. Jahrhunderts. Die prächtige Basilika auf der höchsten Erhebung des Esquilin sollte das Gesicht des christlichen Roms als Mittelpunkt der Kirche und als Zentrum des Imperiums Romanum entscheidend prägen.

Villa Borghese

Die Galleria Borghese zählt zu den wertvollsten Privatsammlungen der Welt. Wer hinein will muss zwingend vorab ein Ticket kaufen, da immer nur eine begrenzte Anzahl von Besuchern in die Ausstellungen darf. Die antike Villa aus dem 17. Jahrhundert beherbergt weltweit bekannte Meisterwerke: Gemälde von Tizian, Raffael und Caravaggio; Skulpturen von Canova und Bernini.

Die Marmor-Abbildung der Paolina Bonaparte Borghese ist eines der Meisterwerke des Neoklassizismus und wurde von Antonio Canova zwischen dem 1505 und 1508 gefertigt. Die als siegende Venus dargestellte Prinzessin ist das bekannteste Werk der aktuellen Borghese Sammlung, zusammen mit Apollo und Daphne und dem Raub Proserpinas von Gian Lorenzo Bernini

Das Pantheon

Das Pantheon [der erste Bau 27-25 v. Chr. und von den Römern auch liebevoll La Rotonda genannt] ist von allen antiken Monumenten in Rom wohl das besterhaltene und wohl auch eines der eindrucksvollsten. Im Inneren versammeln sich Touristen und schauen hoch zur Kuppel, die in ihrem Zentrum offen ist, so das man den blauen Himmel sieht. Bis heute hat das Pantheon die größte nicht verstärkte Zementkuppel der Welt. Die genaue Funktion des Pantheon kann nach wie vor nicht eindeutig angegeben werden. Hier im Pantheon befindet sich auch das Grab von Raffael. Übrigens: Das Hotel Senato, in dem wir logierten, liegt genau gegenüber des Pantheon. Eine tolle Unterkunft von der man die Innenstadt zu Fuß gut erkunden kann. Außerdem liegen gute Osterias, Tavernen und das beste Café der Stadt grad ums Eck.

Besondere Plätze

Das ist ein Gerenne! Von einer Piazza zur nächsten. Aber einmal der Reihe nach. Ausgangspunkt – weil logiert in der Albergo del Senato – ist die Piazza della Rotonda, der Platz vor dem Pantheon. Von dort spazieren wir zum Vierströmebrunnen [von Bernini] auf der Piazza Navona. Um den Platz reiht sich ein Lokal nach dem anderen. Auf der Terrasse in der Sonne sitzend würden wir schon gerne einen Espresso trinken. Aber 5,80 Euro für einen Cappuccino? Muss nicht sein. Weiter geht’s zum Campo de Fiori mit den schönen kleinen Läden in den schmalen Seitengassen drumherum; zum Piazza del Popolo, in dessen Mitten ein ägyptischer Obelisk 36 Meter in die Höhe ragt.Der Piazzo del Popolo ist übrigens im Film „Illuminati“ mit Tom Hanks ganz gut im Bilde. Von dort schlendern wir über die Via del Corso [Luxuseinkaufsmeile] hinüber zur spanischen Treppe. Mindestens 10 PolizistInnen passen auf, daß Touristen nicht auf den Stiegen herumlungern und ihr Jausenbrot verzehren. Oben angekommen beehrt uns das Anfangs erwähnte Hotel de la Ville*****, fahren Sie mit dem Lift zur Dachterrasse und genießen Sie bei einem Glas Wein [€ 10.– ] den Blick über Rom.

Von der spanischen Treppe bis zur Fontana di Trevi gehen wir maximal 8 Minuten. Werfen Sie eine Münze über die Schulter in den Trevi-Brunnen. Die Legende besagt, daß Sie nach Rom zurückkehren werden. Irgendwann. Jährlich landen 1 Million Euro in dem plätschernden Meisterwerk nach den Plänen von Nicola Salvi [1697-1751]. Die Münzen werden täglich früh morgens aus dem Brunnen gefischt. Ich denke hier werden die meisten Selfies gemacht.Ob Vormittag oder am Abend, den Platz um den Meeresgott Oceanus bevölkern Touristen in Massen zu allen Tageszeiten. Man könnte auch auf das Frühstück im Hotel verzichten und den Münzenfischern um 6 Uhr morgens zuschauen – dann fast alleine.

Espresso im Stehen und andere Köstlichkeiten

Wer wie ein Römer frühstücken will, der trinkt seinen Espresso im Stehen und isst dazu ein Cornetto, welches ein Croissant mit oder ohne Füllung ist. Aber auch untertags steht man an der Theke, liest die Corriere dello Sport und unterhält sich über die aktuellen Themen, vor allem Fußball. Möchte man doch lieber an einem der wenigen Tische seinen Kaffee trinken, dann muss man für das Service auch mehr bezahlen. Einen besonders guten Espresso gibt es überall in Rom, aber unser Lieblingscafé liegt, unweit vom Pantheon entfernt, in der Via degli Orfani – das La Casa Del Caffè Tazza D’oro. Nicht weil 2 Espressi mit einem Cornetto € 2,60 kosten, sondern weil der Geruch frischer gemahlener Bohnen bis auf die Straße dringt und wahnsinnigen Gusto auf genau diesen Kaffee macht.

In Rom essen gehen ist einfach und kompliziert zugleich. In der Altstadt und besonders im Viertel Trastevere locken viele Restaurants und Tavernen. Eine schier unendliche Auswahl an Restaurants. Wo findet man also wohl schmeckende Pizza & Pasta. Wie schon zu Beginn erwähnt, einfach auf die Reiseführer pfeifen und sich treiben lassen. Man findet immer das passende Lokal, sofern man sich auf das römische Dolce Vita einlässt. Gute Empfehlungen bekommt man auch beim Concierge im Hotel oder gar von Einheimischen, wenn man mit ihnen über Fußball diskutiert – auf italienisch, capisci? Oder Sie werfen einen Blick auf unsere wenigen, aber tollen Tipps!

Das Kolosseum – der Hotspot

Das größte Amphitheater der Antike – das Kolosseum – muß sich jeder Rom-Tourist anschauen, ansonsten war man gar nicht in Rom. Der dreistöckige Monumentalbau diente in der Antike einzig und allein dem Vergnügen des Volkes. Bis zu 70.000 Zuschauer verfolgten gespannt die Gladiatorenkämpfe. Der Bau wurde von Kaiser Vepasian in Auftrag gegeben. Fertig war das Kolosseum 80 n. Chr., nach nur 8-jähriger Bauzeit. Das Oval war im Originalzustand 188 Meter breit und 156 Meter lang. Die Innenausstattung ist nicht mehr erhalten, sodaß es manchen Tourristen genügt, den „Koloss von Rom“ von außen auf sich einwirken zu lassen. Die beste Sicht auf das gewaltige Bauwerk haben Sie von der Via dei Fori Imperiali aus.


Zuletzt noch ein wichtiger Hinweis zur Anreise vom Flughafen Fiumicino in die Stadt. Der Leonardo Express [14 Euro pro Strecke] mag zwar schnell sein, aber ist nicht zwingend notwendig um in die Innenstadt Roms zu kommen. Nehmen Sie den Regionalzug FL1 [8 Euro pro Strecke] bis zum Bahnhof Trastevere. Das geht ebenso schnell wie mit dem Leonardo Express und außerdem fahren beide Züge vom selben Bahnsteig ab. Vom Bahnhof Trastevere fahren Sie mit der Straßenbahn Linie 3 oder 8 weiter zu Ihrem Ziel. Eventuell müssen Sie nochmals in einen Bus umsteigen. Aber das geht wirklich flott, weil die Busse alle 15 Minuten fahren und das Busnetz bestens ausgebaut ist. Die Bustickets kosten 1,50 Euro. Wenn Sie mit der Straßenbahn Line 3 fahren, genießen Sie außerdem gleich eine kleine Rundfahrt vorbei am Kolosseum. Das wollten Sie sich ja ohnehin anschauen, oder? A presto à Roma…

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