Memphis – die Stadt von Elvis

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Memphis, Tennessee – City  of  Elvis Presley.

Memphis, Stadt mit 600 000 Einwohnern am Mississippi gilt als Baumwollzentrum der Welt. Die Touristen kommen allerdings nicht wegen der Wirtschaft sondern als Fans von Blues und Elvis Presley.

Memphis [Hotels] ist für amerikanische Verhältnisse eine mittelgroße Stadt und trägt ihren Namen in Anlehnung an die gleichnamige antike Stadt in Oberägypten. Eine Nachbildung der Cheops-Pyramide und einer Ramses-Statue am Mississippi erinnern daran. Die Touristen allerdings strömen nur in die Beale-Street mit ihren Blues-Lokalen – das bekannteste darunter „B.B.Kings“. Die nächste Adresse für Musik-Fans liegt in der Vorstadt Whitehaven: 3764 Elvis Presley Blvd., das Anwesen Graceland.

Graceland ist auch in Jahren, in denen kein runder Geburts- oder Todestag des Sängers begangen wird, nach dem Weißen Haus in Washington, D.C., die meistbesuchte Stätte der USA. Musste man schon in normalen Jahren eine nicht unbeträchtliche Wartezeit für die Besichtigung des Herrenhauses Graceland, des Car Museums und der übrigen Elvis Museen inklusive des „Heartbreak Hotels“  in Kauf nehmen, so wurde heuer die Geduld der Besucher noch mehr auf die Probe gestellt. Es konnte schon einige Stunden dauern bis sich das automatische Tor, geziert mit der Notenzeile aus „Love Me Tender“ endlich für den Besucher öffnete.

Wie alles begann

Am 8. Jänner 1935 erblickte Elvis Aaron Presley in dem kleinen Marktflecken Tupelo im Bundesstaat Mississippi das Licht der Welt. Seit Vater Vernon Elvis Presley war 20 Jahre alt und Sägewerksarbeiter, die Mutter Gladys 21 Jahre und Fabriks-arbeiterin. Die Presleys waren einfache, überall beliebte Leute, die sich allerdings mehr schlecht als recht durchs Leben schlugen.

Elvis, als weltbekannter Bühnenstar, schrieb später über diese Zeit: „Ich erinnere mich, dass ich als kleiner Junge oft hungrig war. Ich erinnere mich auch daran, dass ich vor unserer kleinen Bude stand, in die große rote Sonne von Mississippi starrte und rief ‚Oh Gott, bitte, ich möchte hier nicht für immer bleiben’. Die einzige Abwechslung war der sonntägliche Gottesdienst. Ich liebte die Musik und sang so laut ich konnte; wir sangen die Psalmen ein bisschen früher als die Neger, rhythmisch; keiner in der Kirche stand still dabei. Das war übrigens der einzige Gesangsunterricht, den ich je hatte.“

Elvis war zwölf Jahre alt, als ihm die Eltern zum Geburtstag eine Gitarre für acht Dollar kauften. Sie gehörte übrigens zu den wenigen Habseligkeiten, die man im Jahr 1948 auf ein altersschwaches Auto packte um in die nahe Großstadt Memphis, Tennessee zu übersiedeln.

1953 begann Elvis als Hilfsarbeiter in einer Werkzeugfabrik, danach war er Lastwagenfahrer in einer Elektrofirma –  mit einem Verdienst von 40 Dollar netto in der Woche. Es war eine Sternstunde als er im verschwitzten Overall eines Tages das schäbige Studio der „Sun Records Inc.“ in Memphis betrat um für wenige Dollar eine Schallplatte aufzunehmen, die er seiner Mutter zum Geburtstag schenken wollte. Dem Eigentümer des Studios, Sam C. Philipps, gefiel die Aufnahme so sehr, dass er den jungen Elvis Presley aufforderte, weitere Nummern für ihn zu singen.

Memphis und die Welt

Bald erkannte der nunmehr hauptberufliche Sänger den Hunger der amerikanischen Jugend auf Rock´n`Roll. Elvis verließ die Sun Record Studios und wechselte zu der renommierten Plattenfirma RCA-Victor. Sein Manager, Colonel Tom Parker, verhalf ihm in Kürze zu einem kometenhaften Aufstieg: Auch während seiner Militärzeit in Deutschland erschienen monatlich neue Schallplatten, die noch vor seinem Abflug auf Vorrat in Memphis produziert worden waren.

In Deutschland lernte Elvis seine spätere Frau Priscilla Beaulieu, die Tochter seines Kommandanten, kennen. Vom Militärdienst entlassen, kehrte er nach Memphis zurück und erwarb hier „Graceland“ ein riesiges Herrenhaus mit Park und Pferdestallungen. Das Haus ist im Besitz der Elvis Presley Enterprise Inc. und wird dem Besucher so präsentiert wie es der „King“ auf seinem letzten Weg verlassen hatte: Wohnzimmer, Schlafzimmer, ein Dschungelzimmer, Spiel- und Billardzimmer und Arbeitsräume mit aufwändiger Technik. Auch die Pferdestallungen sind noch so wie in den 70er Jahren; seine Privatmaschine steht ebenfalls auf dem Grundstück. Daneben ein eigenes Museum seiner Autos und Motorräder. Sein weißer Cadillac, seine E-Gitarre und sein weißes Bühnenkostüm, zusammen mit der Auftritts – Melodie aus „Also sprach Zarathustra“  wurden zu seinen Markenzeichen.

Elvis Presley wurde zu einem Wirtschaftsfaktor ersten Ranges, der auch heute noch 30 Jahre nach seinem Tod, unverändert besteht. Weit über eine Milliarde Schallplatten und Millionen Kassetten und CDs wurden verkauft; seine 34 Spielfilme stehen ständig im Repertoire aller Fernsehstationen – nicht nur in den USA. Aus künstlerischer Sicht sind allerdings nur sein erster Film „Love Me Tender“ und einer der letzten „Charro!“, in dem er nicht als Sänger sondern als Schauspieler agierte, erwähnenswert.

Elvis Presley hatte sich in den letzten Jahren seines Lebens immer mehr von Showgeschäft zurückgezogen und lebte mit seinen Freunden, meist aus der Militärzeit, auf Graceland, nachdem ihn seine Frau Priscilla verlassen hatte. Zuvor hatte er noch den absoluten Höhepunkt seiner Karriere am 14. Jänner 1973: Seine TV-Show „Aloha from Hawai“, über Satellit gesendet, wurde von jedem dritten Menschen auf der Welt gesehen.

Elvis starb am 16 August 1977 offiziell an einem Mix aus Medikamenten und Alkohol. Er wurde auf Graceland neben seiner Mutter zu Grabe getragen. Im Sterbejahr schrieb Jerry Hopkins, Publizist und offizieller Presley – Biograph: „Vier Dinge hat Amerika der Welt gegeben: Baseball, Mickey Mouse, Coca Cola und Elvis Presley.“

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